Ihr Kind braucht logopädische Unterstützung – doch der nächste freie Therapieplatz lässt auf sich warten?
Keine Sorge: Diese Wartezeit muss kein „Stillstand“ sein. Im Gegenteil – Sie als Eltern können in dieser Übergangsphase viel Positives tun, um Ihr Kind spielerisch zu fördern, ohne Druck aufzubauen.
Hier ein paar einfache, aber wirksame Möglichkeiten, wie Sie die Freude am Sprechen erhalten – und die sprachliche Entwicklung sanft unterstützen können:
🎉 1. Sprechen darf Spaß machen!
Kinder lernen am besten durch Freude, nicht durch Korrektur. Wenn Ihr Kind ein Wort noch nicht richtig ausspricht – verbessern Sie es bitte nicht direkt. Wiederholen Sie es einfach etwas lauter und klarer, ganz beiläufig:
Kind: „Da ist die Tassenbahn!“
Sie: „Ja, gleich fahren wir mit der Straßenbahn.“
So bekommt Ihr Kind ein hörbares Vorbild, ohne das Gefühl, etwas „falsch“ gemacht zu haben.
📚 2. Lesen Sie gemeinsam – und sprechen Sie darüber
Vorlesen ist ein wunderbarer Sprach-Booster. Besonders abends, vor dem Schlafengehen, entsteht eine ruhige, verbindende Atmosphäre in der Kinder über das Unterbewusstsein sehr gut Informationen
aufnehmen. Deshalb ist das Vorlesen zum Lernen hier sehr effektiv.
Am nächsten Tag können Sie Bezug nehmen:
„Was hat der Bär gestern gemacht?“
„Erinnerst du dich, wer im Buch am Ende aufgetaucht ist?“
So wird Sprache mit Erinnerung, Aufmerksamkeit und Freude verbunden – spielerisch und ganz ohne Zwang.
🗣️ 3. Sprechen Sie etwas lauter und deutlich
Einige Laute (z. B. s, f, sch) sind hochfrequent – und für Kinderohren schwerer zu erfassen. Wenn Sie etwa solche Laute aussprechen, tun Sie das bewusst klar, gerne auch mit Blickkontakt oder einer sanften Berührung. Das schafft Nähe, regt die Aufmerksamkeit an – und Ihr Kind spürt: „Ich bin gemeint.“
🎈 4. Pusteübungen & lustige Mundspiele
Lustige Übungen für die Lippen, die Zunge oder die Wangen können die Mundmotorik stärken – und machen richtig Spaß:
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Wattebällchen pusten
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Kerzen ausblasen
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Zungenakrobatik (Zunge raus, einrollen, von links nach rechts)
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Grimassenspiele vorm Spiegel
- Seifenblasen pusten
Tipp: Auf YouTube finden Sie viele kindgerechte Anleitungen für „Mundmotorik-Übungen“ – gern gemeinsam ausprobieren!
💛 5. Vertrauen Sie dem natürlichen Prozess
Kinder sprechen so, wie sie es selbst im Moment können. Ihr Kind will sich mitteilen – und das ist die wichtigste Grundlage überhaupt. Ihre Geduld, Ihre Präsenz und Ihre Freude am gemeinsamen Sprechen schaffen ein Umfeld, das Entwicklung möglich macht – und das schon vor dem ersten Therapietermin.
🕊️ Fazit: Warten muss nicht passiv sein.
Sie sind in dieser Zeit ein wertvoller Teil der sprachlichen Reise Ihres Kindes. Bleiben Sie spielerisch, liebevoll – und vertrauen Sie darauf, dass jedes Kind sein eigenes Tempo hat.
Mit diesen Übungen legen Sie bereits den Grundstein für ein positives Erlebnis in der logopädischen Therapie und bereiten Ihr Kind spielerisch und mit Freude auf den ersten Termin vor. Und wenn der Therapieplatz frei wird, ist Ihr Kind nicht nur vorbereitet – sondern bereits auf dem Weg.